Sonntag, 31. Juli 2011

Chroniken von Vana'Diel Kapitel 23 ( Die Vergangenheit des Samurai)

  Das Schiff glitt ruhig über den Fluss. Shir, stand zusammen mit Nette an der Reling und schaute auf das Ufer, das Langsam an ihnen vorbeizog. Itaban hielt sich im vorderen Bereich des Schiffes auf und gab befehle an die Mannschafft. In der Ferne wurde ein Fischerdorf sichtbar, Itaban entdeckte einen Knaben, der am Ufer  stand und seine Angel auswarf. Itaban musste an seine Vergangenheit denken und schweifte ab in seine Gedanken.

Schon früh lernte er die Kunst des Ninjitsu, mit großem Ehrgeiz versuchte er seinem Vater nach zu eifern. Mit Fünfzehn Jahren, wurde er in ein Kloster geschickt um die Schwertkunst zu erlernen, die harte Schule der Samurai begann. Mit nur Zwei und Zwanzig Jahren, war Itaban schon im Stande sein eignes Katana zu schmieden und mit Vier und Zwanzig Jahren war er seinem Meister ebenbürtig.

Als Itaban in sein Elternhaus zurück kehrte musste er feststellen, das sich in den Neun Jahren, die er in der Isolation des Klosters verbracht hatte viel verändert hatte. Es war die Zeit der Clankriege. Es herrschte Uneinigkeit unter den Großen Familien und jeder Strebte nach der Krone über das Land.

Es war an einem Sonnigen Frühlingstag, die Kirschbäume standen in voller Blüte, als Itaban sie das erste mal sah. Er hatte die Friedliche Stunde genutzt um seine Bewegungen zu Trainieren. Bei einem Rundumschlag verlor er das Gleichgewicht und fiel, als er sich fluchend wieder aufrichtete, hörte er in der Ferne ein Kichern. Itaban hob sein Schwert um den Lachenden Frevler zu Strafen, seine Wut war im nu verflogen und mit offenem Mund schaute er in ein Gesicht das von einer anderen Welt sein musste.

Zwei Mandelförmige Augen musterten ihn Freundlich, mit einem Grün, bei dem die Feinste Jade verblassen musste. Die Haut war so Zart und so weiß, wie der Schnee in den ersten Wintertagen. Die Ebenholz schwarzen Haare, waren Kunstvoll geflochten und mit Blumen geziert.

Lachend verbeugte sie sich und sagte: „Junger Heer, wenn ihr euren Mund nicht Schließt, könnte sich ein Insekt hinein verirren" mit Hochrotem Kopf schloss Itaban seinen Mund und verbeugte sich ebenfalls „ Ich Grüße euch Edle Dame, mein Name ist Itaban und gehöre dem Clan der Yomada an" Das Mädchen machte einen Knicks „Seit gegrüßt, Itaban vom Clan der Yomada, Ich bin Elante vom Clan der Koyjoko" sagte sie und beide schauten einander tief in die Augen.

Der Kirschhain wurde zu ihrem Geheimen Treffpunkt, Zweimal die Woche sahen sie sich, ohne dem Wissen ihrer Eltern. So ging es viele Monate und doch hielten sie Distanz, so wie der anstand es verlangte.
An einem Verschneiten Morgen wartete Itaban im Hain, sie kam Spät und dunkle Schatten lagen auf ihrem Gesicht. Itaban nahm schüchtern ihre Hände und wärmte sie „warum schaust du so Traurig? Ist etwas Schlimmes geschehen?" fragte er mit Tröstender stimme. Sie brach in Tränen aus und sagte:" Mein Vater, er hat mich Verlobt" Itaban war starr vor Schreck, diese Nachricht traf ihn wie ein Schlag, was sollte nun werden? Würden sie sich nie wieder sehen? Er hatte keine Antwort.

Itaban nahm sie Vorsichtig in seine Arme, sie lehnte sich an seine Schulter und weinte „Ich will den anderen nicht heiraten, Du bist der Mann den ich Liebe, doch darf ich meinem Vater nicht den Gehorsam verweigern" sagte sie unter Tränen und Itaban wusste das sie recht hatte, sollte sie sich weigern zu heiraten, würde sie sich selbst und ihre Familie entehren. Die Zeit verging während sie einander festhielten, als der Abend sich ankündigte, wussten beide dass es Zeit war für den Abschied. Nur wiederwillig entließ Itaban sie aus seinen Armen.

Zu Hause Beichtete Itaban seinem Vater was geschehen war, dieser verschränkte die Arme auf dem Rücken und hörte sich schweigend alles an. Als Itaban mit seiner Erzählung fertig war, ging sein Vater an den Kamin und schaute in die Tanzenden Flammen, dann sagte er:" Du hast dich heimlich mit einem Mädchen getroffen, ohne mich um Zustimmung zu fragen, das war ein Fehler, doch Trotz deiner Jugend hast du dich gegenüber dem Mädchen wie ein Ehrenmann verhalten, das erfüllt mich mit stolz" Der Vater von Itaban strich sich den grauen Bart glatt und machte einige Schritte durch den Raum „ Die Koyjoko Familie ist schwach und besitzen nur wenig Ländereien, sicher lassen sie ihre Tochter in einen Großen Clan einheiraten um sich Schutz und Reichtum zu sichern" er ging zu Itaban und legte ihm die Hand auf die Schulter „Letztendlich gehört eine Frau dem Mann, der sie zu seiner Braut macht" mit diesen Worten Zwinkerte er Itaban zu und ließ ihn allein.

Als die Nacht herein gebrochen war, machte sich Itaban auf den Weg. Altana schien auf seiner Seite zu sein, den dunkle Wolken hatten sich vor den Mond geschoben. In schwarze Kleider gehüllt schlich er sich an die Burgmauer, mit Steigeisen an Händen und Füßen kletterte er den Wall hinauf. Die Wachen die er nicht umgehen konnte, setzte er mit Betäubungspfeilen außer Gefecht. Lautlos schlich er durch die Korridore, bis er endlich das Schlafgemach seiner Geliebten gefunden hatte.
Elante erschrak, beruhigte sich jedoch als Itaban sich zu erkennen gab „Was willst du hier, mein Vater wird dich Töten lassen wenn er dich hier findet" flüsterte sie im strengen ton und doch war sie Glücklich ihn zu sehen. Itaban ging vor ihr auf die Knie und sagte:"Ich bin gekommen dich zu holen und in mein Heim zu entführen, willst du meine Frau werden, mein Vater wird uns unterdach gewähren" Elante Strahlte und nickte zustimmend. Während Elante sich ankleidete inspizierte Itaban die Umgebung, gemeinsam schlichen sie aus der Burg.

Im Burghof wurden sie jedoch von Wachen überrascht, Itaban zog sein Schwert und stellte sich schützend vor Elante. Mit gezielten Hieben streckte Itaban die Wachen nieder, dann war der Weg frei. Elante Hielt sich an seinem Rücken fest während Itaban die Schlossmauer erklomm und auf der anderen Seite herab kletterte. Als sie auf freiem Feld waren konnte sie nichts mehr aufhalten.

Elantes Vater schwor Rache, doch war der Clan der Koyjoko nicht stark genug um sich mit dem Clan der Yomada messen zu können und weil die geplante Heirat nicht vollführt werden konnte, wurde ihm jede Hilfe verweigert. Die Heirat von Itaban und Elante wurde Prunkvoll gefeiert, auf der Burg der Yomada. Elante schenkte Itaban einen Sohn, den „Ramus"  nannten.
Die Zeit verging und Ramus wuchs zu einem Knaben heran, der seinen Eltern viel Freude bereitete und wie am ersten Tag liebte Itaban, Elante abgöttisch. Doch der Krieg erreichte auch den Clan der Yomada und Itaban musste in den Kampf ziehen.

Eines Tages erreichte sie eine Nachricht einer Befreundeten Familie die um Hilfe fragte. Elante flehte Itaban an nicht zu gehen, sie habe kein gutes Gefühl bei der Sache, Itaban meinte, das es seine Ehre ihn verpflichtete Hilfe zu leisten und das er so schnell wie möglich wieder bei ihr sein würde.  Als Itaban, sein Vater und das Gefolge ihr Ziel erreicht hatten mussten sie feststellen dass sie in die Irre geführt worden waren, das Oberhaut der Familie wusste nichts von einem Hilferuf.
So schnell er nur konnte eilte Itaban Heim zu Elante, Doch als er und sein Vater die Heimische Burg erreichten, waren Teile der Burg Lichterloh am Brennen. Die Familie der „Tonatos" Hatten Itaban und seinen Clan in die Irre geführt, um die Schutzlose Burg anzugreifen. Als die Gegner in die Flucht geschlagen waren, eilte Itaban durch die brennenden Ruinen und suchte seine Familie.

Erfand Elante im Hof der Burg, sie Kniete auf der verbrannten Erde und wiegte ihren Sohn Ramus in ihren Armen, Ramus war Tod. Itaban Kniete sich neben und streichelte den Kopf seines Sohnes, Elante schaute Itaban mit Feuchten Augen an, Tränen der Trauer und des Zornes rannen ihr über die Weißen Wangen „Wo warst du" schrie sie ihn an " wo warst du als wir dich gebraucht haben" Elante schlug Itaban mit der Hand in sein Gesicht „ist es das, was deine Ehre verlangt?" rief sie und schlug ihn abermals.

Itaban schwor Rache, noch in derselben Nacht suchte er die Burg der Tonatos auf und löste seinen schwur ein. Der Clanführer der Tonatos bettelte um Gnade, doch Itaban hatte dafür kein Gehör, er schlug dem Mörder seines Sohnes den Kopf von den Schultern und brachte ihn seiner Frau.
Elante stand vor dem Grab von Ramos. Als Itaban ihr den Kopf präsentierte, sagte sie „ Du hast den Mörder Getötet, deine Ehre ist wiederhergestellt, du hast die Schande gerächt, deine Ehre ist wiederhergestellt" dann zeigte Elante auf das Grab von Ramos und sprach „ Es wurde erneut getötet und Blutvergossen, doch nun sage mir warum unser Sohn nicht seinem Grab entsteigt und wieder bei uns ist" bei diesen Worten fühlte Itaban sich Hilflos.

Die Burg wurde wieder aufgebaut, der Winter zog in das Land und lies die Streitigkeiten unter den Clans ruhen. Der Verlust von Ramos ließ die Herzen von Itaban und Elante schwer werden. Immer wieder Fragte Itaban sich was gewesen wäre, wenn er auf seine Frau gehört hätte, vielleicht wäre sein Sohn noch am Leben. Elante konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen, weil sie darin immer Ramos erkannte und Itaban wusste das Elante ihm niemals vergeben konnte.
Itaban beschloss seinen Clan und Elante zu verlassen, eine Lange Zeit verdiente er sich als Söldner, bis er sich den Tenshodo anschloss, ein Geheimbund der dem Kaiserhaus diente.
 Die Schiffsglocke erklang und machte deutlich das sie kurz vor ihrem Ziel waren „Norg" eine Stadt die in einem Berg versteckt war. Itaban winkte Shir und Nette zu sich und Zeigte auf einen Wasserfall „dort liegt unser Ziel, da seit ihr vorerst sicher" sagte er und gab der mannschafft befehle. Einige schoben lange Ruder durch die Öffnungen an der Reling, die Shir erst für Gucklöcher gehalten hatte. Andere begannen setzten Zahnräder in Bewegung, Zwei Riesige Flügel aus Holz legten sich über das Deck und verschlossen es. Langsam und gleichmäßig glitt das Boot durch den Wasservorhang und Verschwand dahinter. 
Raziael

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