Sonntag, 28. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 20


                                                                  Kapitel 20

Wanda befahl zwei ihrer Leute ihr zu folgen, den Rest schickte sie dem Paladin hinterher um ihn zu beobachten. Leise schlich sie sich zu der Erdspalte und ging ihrem Herrn nach. Bald vernahm sie ein leises Schaben und Kratzen. Sie näherte sich und entdeckte Itaban, der sich mit den anderen an einigen Gittern zu schaffen machte. Plötzlich hörte sie die Stimme von Kanzler Mafune und seine Worte zerrissen ihr das Herz.

„Nun Zauberin? Hast du dich entschieden?" fragte der Kanzler als er erneut die Zelle betreten hatte. Nette schaute den Verräter mit einem hochmütigem Blick an und spuckte vor ihm aus. Die Trolle die sie immer noch bewachten legten ihre Lanzen an die Kehle der Mithra und warteten auf ein Zeichen des Kanzlers. Doch der winkte ab, stattdessen öffnete er die Zellentür und rief einen Befehl, dann wandte er sich wieder Nette zu. „Ich weiß dass euch die Ehre wichtiger ist als das eigne Leben. Doch wie steht es mit dem Leben eines anderen?" 

Die Zellentür wurde aufgestoßen und ein Troll trat ein, er führte eine Elvaanfrau mit sich die einen Säugling im Arm hielt. Mafune streichelte dem Kind über die dünnen Haare und sagte: „Wenn du nicht willst das die Mutter und ihr Baby vor deinen Augen sterben, dann sage wo sich die Kaiserin befindet und wo die Armeen lagern!!" Er machte einen Schritt auf Nette zu, die eingeschüchtert auf die Frau und das Kind starrte. „Du musst keine Hoffnung haben das dir Jemand zu Hilfe eilt." drohte er mit einem höhnischem Unterton. „Deine Freunde in San'Doria, Bastok oder wo sie auch waren sind längst tot. Das Mädchen, Wanda, war so leicht zu manipulieren. Nachdem wir ihr erzählten, du hättest ihren Herrn verhext und verführt war sie bereit alles und jeden zu ermorden um Itaban für sich zurück zu gewinnen und auch er sollte inzwischen bei seiner Familie in der Schattenwelt sein."

Der Kanzler trat wieder zurück und gab dem Troll ein Zeichen, der einen langen Dolch zog und der Frau an den Hals legte. „Sprecht oder ich fülle dieses Verließ mit den Köpfen von Unschuldigen!!" Mafune nickte dem Troll zu, der darauf zum Schlag ausholte. Der Lärm von Metall das auf den Boden fällt, unterbrach den Mörder. Ein Chakram, ein scharf geschliffener Ring aus Stahl, kam heran geflogen und trennte dem Troll den Arm ab, prallte an der Mauer ab und schlitzte zwei von Nettes Bewachern die Kehlen auf.  Itaban, der das Chakram geschleudert hatte, zog mit beiden Händen Wurfmesser und streckte die zwei übriggebliebenen Wachen nieder. Durch den Lärm alarmiert drangen weitere Trolle in das Verließ ein. Itaban, Lodrik und Shir schoben die Frau mit ihrem Kind hinter sich und wehrten die Trolle ab. Cevh belegte die Gefangenen mit Schutzzaubern und befahl ihnen in den Luftschacht zu steigen durch den sie selbst eindringen konnten. Dann begann er die Trolle mit Schwächungszaubern zu attackieren.

Wanda sah wie Itaban mit den anderen in die Zelle sprang und hörte das klirren von Waffen. „Geht zurück. Sagt den anderen, sie sollen dem Paladin beistehen und jeden Troll töten!" Sie selbst kroch weiter zu dem Zellenfenster und half Nette und der Mutter in den Luftschacht zu klettern, dann sprang sie selbst in das Verließ. Sie suchte ihren Herrn, doch sie wurde abgelenkt. Mafune hatte sich zwischen die Trolle gedrängt und hielt einen Dolch in der Hand. „Yomada! Dreckiger Bastard, du wirst sterben!!" schrie er und warf das Messer nach Itaban. 

Die Blaumagierin reagierte ohne nach zu denken und warf sich vor ihren Herrn. Der Dolch traf sie in den Rücken. Sie fiel nach vorn, doch Itaban fing sie auf. „Itaban, mein Herr. Vergebt mir." hauchte sie unter Schmerzen. „Mafune! Verräter. Du wirst den nächsten Tag nicht erleben, das schwöre ich dir!!" schrie Itaban und wollte sich auf den Kanzler stürzen, doch Cevh hielt ihn zurück und drängte zur Flucht. Immer mehr Trolle kamen heran gestürmt und bedrängten die Abenteurer. Itaban zog Wanda mit sich in den Luftschacht und machte sich auf den Weg nach draußen.

Hades hatte sich mit Kafahlors, Bullwey und den Knappen vor dem Höhleneingang postiert. Alle waren nervös und hofften das sich bald etwas bewegte. Bullwey reagierte als erster. „Ich höre etwas." brummte er und machte einige Schritte in die Höhle. Schnell kam er wieder zurück. „Sie kommen!!" warnte er die anderen. „Bogenschützen, Aufstellung!!" befahl Hades. Die Schützen postierten sich in zwei Reihen vor den Höhleneingang. Die erste Reihe sank auf ein Knie, die zweite Reihe stellte sich direkt dahinter auf und spannte die Bögen.

Als die ersten Trolle aus der Höhle ins Freie traten, wurden sie von einem Pfeilhagel empfangen und zogen sich wieder zurück. „Haben die etwa schon genug?" grinste der Dragoon, doch seine Frage wurde von selbst beantwortet. Ein seltsames Kreischen drang aus der Dunkelheit der Höhle und Kafahlors erkannte schnell was die Ursache dafür war. Riesige Käfer stürmten auf die Krieger zu. Messerscharfe Kauwerkzeuge schabten aneinander und die lilafarbenen Augen schienen in alle Richtungen zu sehen. Die Pfeile und Schwerter prallten an den harten Panzern ab, nur wenn man es schaffte diese Monster auf den Rücken zu werfen, konnte man die weiche Haut am Bauch durchstoßen.

„Rückzug!!" befahl Hades, doch Kafahlors war im Kampfrausch. Bullwey fasste einen Riemen der Rüstung und schleifte den Dragoon mit sich. „Lass mich los, das Ungeziefer mach ich Platt!!" protestierte Kafahlors, musste sich aber schließlich der Kraft des Galka ergeben.

 In sicherer Entfernung gab der Paladin die Order sich neu zu formieren, die Bogenschützen sollten versuchen die Augen der Riesenkäfer zu treffen. Plötzlich begannen die Insekten von innen heraus zu platzen, die Blaumagier hatten die Abenteuer erreicht und mischten sich in den Kampf ein. Nun waren auch die Trolle zum Angriff übergegangen, doch für die Bogenschützen waren sie zu nah und es wurde ein Kampf Klinge gegen Klinge. „Verdammt, wo bleibt Saxon?!" schrie Hades, zog sein Schwert und stellte sich dem ersten Troll. 
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge      

Sonntag, 21. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 19

                                                                     Kapitel 19

Die Vorbereitungen auf die kommende Schlacht waren im vollen Gange. Alle Tore waren mit schweren Eichenbalken versperrt, der Zauber der die Blockade verstärkte lies die Luft flimmern. Auf den Palisaden waren Wachen postiert, die Katapulte und Speerschleudern standen bereit und konnten jederzeit gespannt werden. Flickblix hatte zwei Tunnel gegraben die unter den Burgmauern hindurch führten. Nun spielte er mit den Kindern der Mägde verstecken, band Kränze aus Blumen und verschenkte selbstgemachte Goblinpuppen. Flickblix mochte Naticki und die anderen Kinder, sie hatten keine Angst vor ihm und gaben ihm das Gefühl kein Monster zu sein.

Cissie betrat das Kellergewölbe um zu sehen wie weit der Ork mit seinem Vorhaben war. Mit der Hilfe von Morrigan und einigen Männern und Frauen aus der Burg hatte Bluschnok flüssiges Feuer hergestellt. „Nun Bluschnok, wie geht es voran?" fragte die Gräfin als sie das unterirdische Labor betrat. Der Ork winkte sie zu sich. „Wir haben acht Fässer mit dem Feuer gefüllt, das sollte reichen. Zudem haben wir Speerspitzen aus Ton gefertigt, im magischen Feuer waren sie schnell gehärtet. Das Feuer wird in die Spitzen gefüllt und auf die Katapulte der Feinde abgeschossen." 

Cissie legte die Hand an ihr Kinn, wie es immer machte wenn sie nachdachte."Aber auch wenn wir die Schleudern in Brant setzen, sie werden es einfach mit Wasser löschen." Der Ork lachte, nahm einen Lederschlauch der mit dem flüssigem Feuer gefüllt war und band eine Lunte daran. „Folgt mir auf die Palisaden." bat er Cissie und Morrigan. 

Auf dem Weg zu den Burgmauern füllte ein Knecht einen Eimer mit Wasser aus dem Brunnen. Auf den Palisaden entzündete Bluschnok die Lunte, ließ sie bis zur Hälfte abbrennen und ließ den Beutel fallen. Als der Ledersack auf den Boden aufschlug, rissen die Nähte und die ausströmende Flüssigkeit wurde von der noch brennenden Lunte entzündet. Ein grelles Feuer loderte vor der Burgmauer. „Ein hübsches kleines Feuer." sagte Cissie mitleidig zu dem Ork. „Nun, dann löscht es." erwiderte Bluschnok und reichte ihr den mit Wasser gefüllten Eimer. Cissie leerte den Eimer über dem Feuer und was dann geschah raubte ihr den Atem. Anstatt zu erlöschen, explodierte das Feuer und wurde grösser. Es war als wäre das Wasser in Flammen aufgegangen und kroch wie eine brennende Schlange zwischen den Steinen entlang. „Bei Altanas Tränen, was für eine Art von Magie ist das?" rief Cissie. „Das ist Alchemie und hat nichts mit Magie zu tun. Entstanden ist diese Mixtur aus dem Drang zu zerstören. Ich stelle es euch zur Verfügung, es sollte ausreichen um die Angreifer in Angst und Schrecken zu versetzen so dass sie die Flucht ergreifen. Jedoch das Rezept zur Herstellung werde ich für mich behalten. Menschen, Elvaan und alle die aus den Tränen von Altana geboren wurden sind nicht geschaffen um in Frieden zu Leben." 

„Ach und Beastman lieben den Frieden oder was!" gab Cissie beleidigt zurück. „Nein sind sie nicht, aber hast du jemals davon gehört oder selbst gesehen das Orks oder Quadav durch Vana'Diel ziehen nur um mit Yagudo oder anderen Stämmen ihrer Art Krieg zu führen?" Cissie senkte die Augen, nein davon hatte sie noch nie gehört. Aber zu oft das Elvaan gegen Menschen kämpften wegen unwichtigen Dingen. „Ich akzeptiere deinen Standpunkt und danke dir für deine Hilfe." Bluschnok verbeugte sich. „Ich danke dir für dein Verständnis."

Die Nacht zog sich hin, die Wachen auf der Burgmauer liefen an den Palisaden entlang und verrichteten ihren Dienst und doch war in ihren fast noch kindlichen Gesichtern die Furcht zu erkennen. Die erfahrenen Kämpfer waren mit Hades geritten, wer hätte auch voraus sehen können das ein Angriff auf die Burg geplant werden würde. Morrigan saß am Feuer zusammen mit den Bauern und Soldaten. Während sie ihren Tee trank beobachtete sie Flickblix, der geschickt Steine aushöhlte und sie mit einer Art Schwarzpulver füllte. Die Tarutaru hatte schon viel von den Bomben der Goblins gehört. Man sagte: Die Kraft sei so gewaltig das nur abgerissene Körperteile übrig blieben.

Morrigan gefiel das Ganze nicht. Es musste doch eine Möglichkeit geben das Alles ohne Blutvergießen zu beenden. „Könnten wir dem Grafen nicht einfach sagen das er einen Fehler macht? Und das dieser Feldzug nicht recht ist?" fragte sie in die Runde. Einer der Offiziere, ein Elvaan, lachte laut auf: „Ihr Tarutaru scheint nicht viel über die Menschen zu wissen! Ich kenne diese Bastoker, man sagt ihnen die Wahrheit und schon sind sie in ihrer Ehre verletzt." Er trank aus einem Lederschlauch und sprach weiter: „ Ich habe erlebt wie ein Bauer gestraft wurde weil er seine Steuer nicht pünktlich gezahlt hatte. Doch um ihn zu strafen haben sie ihn nicht geschlagen, der zuständige Herzog hat seinen Söhnen die Hände abhacken lassen und ihm gedroht das seine Töchter in den Bordellen arbeiten müssen wenn er die nächste Steuer wieder unpünktlich zahle."
„Was hat der Mann getan?" fragte einer der Bauersfrauen. Der Soldat senkte den Kopf. "Er wusste dass er ohne die Hilfe seiner Söhne es niemals schaffen konnte. Er hat seine Töchter erschlagen um ihnen die Schande zu ersparen, dann hat er sich selbst im Fluss ertränkt." Alle schwiegen und lauschten dem Knistern des Feuers, bis einer der Soldaten ein langsames Lied anstimmte das von Tapferkeit erzählte und der Plicht das Volk zu schützen. Nach und nach stimmten alle Krieger mit ein.

Als der Morgen graute wurde die Burg von Alarmglocken aus dem Schlaf gerissen. Die Soldaten stürmten aus den Baracken, im Laufen zogen sie die Riemen der Rüstungen fest. Auch Morrigan und Bluschnok waren auf die Palisaden geeilt. Gleich einer Schlange schleppte sich das Heer auf die Burg zu, vorne weg ritt ein feister Mann, er musste der Graf von Bastok sein. 

Cissie stellte sich neben Morrigan. Sie trug einen Bronzefarbenen Harnisch und Beinschienen. An ihrem Gürtel hing ein Schwert und die Haare wurden von einem ledernen Stirnband am Hinterkopf gehalten. „Lass mich erst mit ihm reden, vielleicht kann ich ihn zur Vernunft bringen." bat Morrigan die junge Gräfin. „Ich denke es ist vertane Zeit, aber versuche es." sagte sie und winkte vier Soldaten zu sich. „Die kleine Mithra ist in meinen Gemächern. Geht dort hin und bewacht sie. Was auch geschieht, verlasst nicht euren Posten und schützt sie mit eurem Leben wenn nötig!"

Der Tross hatte gestoppt und begann sich zu formieren, der Graf saß hochmütig im Sattel und lächelte siegesgewiss. Cissie beugte sich zu Morrigan herunter. „Dann los, aber erhebt sich auch nur ein Pfeil oder ein Fels in die Lüfte, werden wir mit voller Kraft zurückschlagen." Morrigan trat an die Mauer und begann dem Grafen zuzurufen: „Edler Herr! Was ihr vorhabt zu tun ist ein Fehler. Auf beiden Seiten wird Blut vergossen werden. Aus diesen Konflikten werden nur noch größere entstehen. Ich bitte euch, lasst ab von diesem Wahnsinn!!" Der Mann auf dem Chokobo lachte laut auf. "Hades von Rosemundt hat mich, Fabilinus von Bastok, aufs tiefste beleidigt. Er hat mir mein Eigentum gestohlen und mich vor meinen Leuten gedemütigt. Darum werde ich nun sein Eigentum nehmen!"

Ohne Vorwarnung wurden Pfeile auf die Reise geschickt. Bluschnok zog Morrigan an sich und wirkte einen Zauber. Doch der Schildzauber reichte nicht für alle. Soldaten stürzten schwer getroffen von den Palisaden. Cissie zog ihr Schwert, richtete es auf die Feinde und gab Befehle: „Spannt die Geschütze und schickt die Bastarde zu Promathia!! Bogenschützen los!!" Ein Schwarm von Pfeilen ging auf die Gegner nieder, die sofort mit ihren Schilden ein Schutzdach bildeten. Die ersten Felsbrocken schlugen auf dem Burghof ein, zerstörten Zelte und einfach gebaute Hütten. Die Bauern gerieten in Panik, Frauen schrien vor Furcht und versuchten mit ihren Kindern sicheren Unterschlupf zu finden.

Bluschnok lief so schnell er konnte zu du den Katapulten und ließ die mit flüssigem Feuer gefüllten Tonspitzen auf Lanzen stecken. Ein Offizier ließ die Speerschleudern spannen und gab das Kommando zum Schießen. Die Lanzen trafen ihr Ziel und setzten die Katapulte des Feindes in Brand, doch wie zuvor bei Cissie war das Feuer nur klein. Fabilinus lachte. „Damit wollt ihr mich bezwingen? Dreckige Spitzohren!" schrie er und gab den Befehl das Feuer zu löschen. Doch anstatt sich zischend dem Wasser zu ergeben, wurde das Feuer angefacht und schon bald standen die Steinschleudern lichterloh in Flammen.

So wie das Wasser das flüssige Feuer anfachte, wurde auch der Hass von Fabilinus angefacht. „Verfluchte Hexe! Ich werde dich persönlich häuten und an die Zinnen deiner Burg nageln!!" rief er mit erhobener Faust und gab Befehl die Mauern zu stürmen. Während die Bogenschützen weiter die Palisaden attackierten, machte sich Mannschaften mit Leitern auf den Weg. Flickblix schleuderte seine Bomben in die ankommenden Feinde und streckte viele nieder. Cissie hatte Soldaten befohlen sich mit Eimern voll Wasser und flüssigem Feuer bereit zu halten. Als die ersten Feinde versuchten die Mauer zu erklimmen, ergoss sich eine zähe Masse über sie. Brennende Lumpen entzündeten die Masse und gleich danach wurden die Eimer mit Wasser geleert.

Die Leitern brachen, Soldaten wälzten sich als lebende Fackeln am Boden. Im Rest des feindlichen Heeres machte sich Panik breit, keiner wollte von dem unheimlichen Feuer getroffen werden, das einen qualvollen Tod versprach. Die Bastoker Soldaten machten auf dem Absatz kehrt und ergriffen die Flucht. „Kommt sofort zurück oder ich lasse euch alle hängen!!" schrie Fabilinus, doch seine Leute hörten nicht auf ihn. Der Graf erschlug einen flüchtenden Bogenschützen und nahm ihm den Bogen und Pfeile ab, dann ritt er auf die Burg zu. In treffsichern Abstand stoppte er, legte einen Pfeil auf die Sehne und schoss.

Der Pfeil raste auf Morrigan zu. Flickblix erkannte die Gefahr, er warf sich gegen die Tarutaru und warf sie zu Boden. Der Pfeil streifte den Kopf des Goblin und riss ihm die Maske vom Gesicht. Eine mit schwarzen Borsten besetzte Fratze wurde sichtbar, blitzende Reißzähne und grüne Augen. Flickblix schnappte nach Luft, erspürte wie die winzigen Staubteilchen in der Luft ihm die Lungen verklebten und wusste dass sein Tod unvermeidbar war. Der Goblin griff sich eine seiner Bomben und sprang von der Mauer. Er landete genau auf dem Rücken von Fabilinus. Der Graf wandte und schüttelte sich. Flickblix schaffte es die Bombe in den Harnisch zu stopfen und zu entzünden, dann wurde er abgeschüttelt. Es erfolgte eine Explosion, dann ein greller Lichtblitz. Als der Rauch sich verzogen hatte war von dem Grafen nichts mehr zu sehen, außer umherliegende Rüstungsteile und Fleischfetzen. 

Als der Ork die Bannzauber von den Toren genommen hatte, lief Morrigan aus der Burg und suchte nach Flickblix. Sie fand den Goblin dicht an der Mauer,  lief zu ihm, kniete sich neben ihn und nahm eine seiner Klauen in ihre Hände. „Flickblix sag etwas, bitte." flehte sie während sie seine Klaue streichelte. Der Goblin schaute sie mit seinen grünen Augen an. „Flickblix nit Bise, Flickblix nit Minster." sagte er keuchend mit seiner piepsigen Stimme. „Ich weiß das du nicht Böse bist und kein Monster." erwiderte Morrigan mit verweinter Stimme. Der Goblin keuchte immer leiser und sammelte seine letzte kraft um noch etwas zu sagen. „Mirrigin, Frindin." hauchte er, dann schwand das Leben aus seinem Körper. „Ja, ich bin deine Freundin." schluchzte sie leise. Auch wenn sie nun wusste wie er unter seiner Maske aussah, für sie würde er immer der freundliche Goblin bleiben der ihr Salz verkauft hatte.

Als das Schlachtfeld gesäubert worden war, wurde es Zeit die Gefallenen zu bestatten. Cissie hatte zwei Soldaten getadelt weil sie für den Goblin einen Scheiterhaufen aufstapeln wollten. „Er hat wie einer von uns gestritten, darum wird er wie einer von uns bestattet!" hatte sie gesagt. Bluschnok legte dem Goblin die Silbermünzen und Blumen ins Grab, Morrigan legte ihm den Beutel mit den bunten Glasscherben in die Klauen. Während die Gräber zugeschüttet wurden, wandte Morrigan sich an Bluschnok. „Was wirst du nun tun?" Der Ork schaute zum Himmel und sagte: „Ich weiß es noch nicht. Ich denke ich werde wieder in meinen Wald gehen und versuchen mein Wissen an einen Beastman weiter zu geben der das Kämpfen satt ist so wie ich." Er reichte der Tarutaru seine riesige Hand. „Alles Gute Morrigan Ken dra hel. Ich wünsche dir und Saxon ein friedliches Leben." Damit nahm er seine Tasche und verließ die Burg. Morrigan verabschiedete sich von Cissie und Naticki, dann machte sie sich auf den Weg nach Jeuno, nach Hause. 
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge                 

Sonntag, 14. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 18

        
                                                                            Kapitel 18

Wanda hatte die Reitvögel an einem Baum binden lassen und bewegte sich mit ihren Leuten zu Fuß weiter. Als ein Schwarm Vögel aufgescheucht die Baumkronen verlies, wusste sie wohin sie zu gehen hatte. Getarnt mit Prismapulver, eine Substanz das die Person die es benutzte unsichtbar machte, schlichen die Blaumagier voran. Bald konnte sie zwischen den Bäumen den Paladin und den Dragoon erkennen. Doch dort waren noch andere. Ein Rotmagier, ein Dunkelritter und ein Galka in einer Mönchsrobe. Dazu kamen noch die Knappen des Paladin.

Das waren zu viele für die Hand voll Blaumagier. Wanda dachte angestrengt nach: Wo war Itaban, ihr Herr und Mentor? War er noch am Leben oder hatten die Verräter ihn bereits ermordet? Und warum waren sie so tief in den Wald eingedrungen? Sie hätten Itaban schon in der Stadt töten können. Wie auch immer: sie sollten alle sterben und dazu bedurfte es einer List. 

Sie wollte gerade beginnen sich mit ihren Leuten zu beraten, als das Schlagen von großen, sehr großen Schwingen zu hören war. Ein blauer Drache setzte zur Landung an, auf seinem langen Nacken saß ein Tarutaru, in seiner Hand den Stab eines Magiers.  Wanda fluchte leise. Das veränderte alles, um dieses Monster zu erledigen war mehr nötig als die paar Magier die sie bei sich hatte. 

Es gab nur eine Möglichkeit: Der Drache musste mit einem Schlafzauber belegt werden, dann mussten als erstes die Magier ausgeschaltet werden. Erst dann würden sie die Krieger töten können und ihren Herrn Itaban befreien oder rächen. Wanda wollte den Drachen einschläfern und war sie bei der dritten Silbe angelangt, sollten zwei andere den Rotmagier und den Schwarzmagier mit einem Todesstrahl zum Schweigen bringen. Sie hatte ihre Hände auf den Drachen gerichtet und wollte gerade mit dem Spruch beginnen, als sie inne hielt. Aus einer Erdspalte war Itaban erschienen zusammen mit einem Krieger. Ihr Herr trat auf die Verräter zu als wäre es das normalste der Welt, dann schienen sie sich zu beraten. Was dann geschah stellte alles in Frage. Itaban und die anderen kreuzten die Unterarme, eine Geste der Freundschaft und des absoluten Vertrauens. Die Gruppe löste sich auf. Der Drache schwang sich, mit dem Tarutaru auf dem Rücken, wieder in die Lüfte. Itaban stieg zurück in die Erdspalte, gefolgt von dem Rotmagier, dem Dunkelritter und dem Krieger. Der Paladin und der Dragoon gingen einen anderen Weg, zusammen mit den Knappen. Der Mönch blieb erst zurück, entschied sich aber dann dem Paladin zu folgen. Irgendetwas stimmte da nicht. Wanda entschied erst heraus zu finden was da los war und erst dann zu Handeln.

In der Burg zu Rosemundt

Cissie war erschrocken und sprachlos über das was Morrigan ihr berichtet hatte. Doch noch mehr erschrak sie als sie hörte dass die Tarutaru in Begleitung eines Ork und eines Goblin reiste. Dennoch willigte sie ein die beiden in die Burg zu lassen denn sie vertraute Morrigan.

Die Luft war von Misstrauen erfüllt als Bluschnok und Flickblix den Burghof betraten. Die Hände der Krieger ruhten auf ihren Waffen und die Mütter drückten ihre Kinder fest an sich. Flickblix lief gleich zu den Kriegern. In sicherem Abstand leerte er seinen Rucksack und präsentierte den Soldaten seine Ware. Wetzsteine, Öl und andere Accessoires um Waffen und Rüstung in Stand zu halten. Bluschnok trat vor Cissie und machte eine tiefe Verbeugung. „Seid gegrüßt Gräfin von Rosemundt. Möge Altana euren Verstand leiten und euer Haus schützen."

Cissie war erstaunt darüber dass ein Beastman ihre Sprache konnte und sich dazu noch so höflich aus zu drücken wusste. Noch immer hatte sie Furcht vor dem Ork, doch Naticki hatte ihn gleich ins Herz geschlossen, lächelte ihm zu und beäugte ihn von allen Seiten. „Ich grüße dich Bluschnok und deinen Freund Flickblix. Morrigan Ken dra hel, bürgt für Ehrhaftigkeit und ich vertraue ihrem Urteil. Zudem danke ich euch dass ihr uns in diesen schweren Momenten beistehen wollt." sagte Cissie und tat einen Knicks. „Doch wenn die Berichte über das ankommende Heer stimmen, sind wir dem Feind an Kriegern und Material unterlegen." Bluschnok hob die Hand um die Gräfin zu beruhigen. „Der Feind der Hoffnung ist der Zweifel. Mag der Gegner auch in der Überzahl sein, so bleibt euch doch die List."

Der Ork begann mit seinem Stab auf den Boden zu zeichnen. „Das ist die Burg, schafft alle die außerhalb Leben herein und lagert so viel Nahrungsmittel wie ihr beschaffen könnt. Lasst das Haupttor und alle anderen Eingänge verbarrikadieren. Ich werde zusätzlich einen Bannzauber darüberlegen. Der Goblin ist ein begnadeter Tunnelgräber. Er wird Schächte nach draußen graben, so kann ein Teil eurer Krieger dem Feind in den Rücken fallen und ihn schwächen. Die Katapulte und Sturmleitern werden wir mit flüssigem Feuer ausschalten." Cissie legte die Stirn in Falten. „Flüssiges Feuer? Davon habe ich noch nie gehört." Bluschnok versuchte ein Lächeln auf zu setzen, was ihn aber noch furchterregender aussehen ließ. „Es ist eine uralte Mixtur, überlasst mir einige der Knechte die mir bei der Beschaffung der Zutaten und der Herstellung helfen. Dann werde ich euch die Wirkung sehen lassen."

Cissie wiederholte laut was der Ork ihr empfohlen hatte. Als sie geendet hatte rief sie laut: „Das ist unsere Burg, unser Zuhause und wir werden es nicht kampflos aufgeben. Die von Rosemundt leben hier seit vielen hundert Zyklen, niemals werden wir zulassen das ein Tyrann auf diesem Land sesshaft wird!" Die Leute brachen in lautes Jubeln aus, die Krieger schlugen mit ihren Waffen gegen ihre Schilde und Rüstungen. „Dann lasst uns anfangen!" sagte Cissie und machte sich auf in den großen Saal um den Kriegsrat zusammen zu rufen. Naticki lief mit ausgebreiteten Armen hinter ihr her und rief laut: „Sieg! Sieg, für Mama und Papa!!!"
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge

Sonntag, 7. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 17


                                                                                 Kapitel 17

Morrigan und ihre zwei Freunde hatten die Grenze zu Tu'lia überschritten, nun galt es die Burg zu Rosemundt zu finden. Morrigan war schon einmal dort gewesen, konnte sich aber nicht mehr erinnern in welcher Richtung sich das Schloss befand. Nun kam es zu gute das Flickblix bei ihnen war. Der kleine Geselle hatte einige seiner Artgenossen gewittert und war deren Spur gefolgt. Doch sie waren nicht wie er, es waren Hob-Goblins. In Statur und Größe waren sie Flickblix überlegen und zehnmal Gefährlicher. Hinter einem Baum verborgen, beobachteten Morrigan und Bluschnok, wie Flickblix den Hob-Goblins seine Ware feil bot und mit ihnen sprach. Als die großen Goblins ihre Säbel zückten bekam es Morrigan mit der Angst zu tun, doch Bluschnok beruhigte sie. „Das gehört zum Feilschen, bei den Goblins ist das Tradition." Doch Morrigan war besorgt um ihren kleinen Freund. Nach vielen schrillen Fipsen und Gefuchtel mit den Waffen wurden sich die Goblins einig. Einer der Hob-Goblins holte eine Kürbisflasche hervor und sie tranken auf den gelungenen Handel.

Flickblix kehrte zu den anderen beiden zurück und berichtete was er erfahren hatte, Bluschnok übersetzte es für Morrigan. „Die Burg liegt in westlicher Richtung. Ein Heer marschiert auf die Festung zu, bestehend aus hundert Reitern, zweihundert Fußsoldaten und sieben Katapulten. Die Hob-Goblins wollen warten bis der Streit vorbei ist um die Leichen zu berauben und über die geschwächten Verlierer her zu fallen." Morrigan wurde bleich vor Schreck. „Dann müssen wir uns beeilen. Wie weit ist es noch bis zur Festung?" Flickblix fiepte etwas in seiner Sprache. „Etwa ein Tagesmarsch, wenn wir keine Pause einlegen." übersetzte der Ork. „Dann nichts wie los!" rief Morrigan.  Spät in der Nacht sahen sie die hellen Fackeln auf den Türmen der Burg. Morrigan ließ den Ork und den Goblin zurück, ging zur Burg und rief den Wachen zu: „Ich bin Morrigan, Gefährtin von Saxon dem Schwarzmagier und eine gute Freundin des Grafen von Rosemundt. Ich verlange der Gräfin, Cissie von Rosemundt, vor geführt zu werden. Es geht um die Sicherheit der Burg!!" Nach einer Zeit wurde das Tor zum Burghof hochgezogen und zwei Wachen, bewaffnet mit Hellebarden, führten sie hinein. 

Eine weibliche Elvaan mit roten Haaren und einer kleinen Mithra auf dem Arm kam ihr entgegen gelaufen. „Morrigan! Wie schön dich zu sehen. Doch sag warum ist die Burg in Gefahr?" fragte die Frau. „Ich werde dir alles berichten, doch zuerst muss ich dich um etwas bitten." sagte Morrigan. „Es geht um zwei ungewöhnliche Freunde von mir."

Zur gleichen Zeit in Aht-Urgan

Der Pasque, der Stadthalter und der Kanzler ließen sich auf Schemel nieder die ihnen gebracht worden waren. Nette würgte einige Worte hervor, sofort waren die Trolle an sie herangetreten und richteten ihre Lanzen auf ihren Hals. „Was tun der Pasque und der Stadthalter hier bei diesen Ungeheuern? Ihr seht nicht wie Gefangene aus!" Balantas lachte. „Ihr versteht schnell Hexe, wir sind nicht gefangen, sondern Gäste des kleinen Grafen." Nette musste schlucken. „Was habt ihr mit diesem Monster zu tun?" Nun meldete sich der Kanzler zu Wort: „Es ist so: er  gibt uns was wir wollen, für eine kleine Gegenleistung." Nette traute ihren Ohren nicht. „Kleine Gegenleistung?!" rief Nette. „Hier werden Bürger von San'Doria, Windurst und Bastok eingekerkert und zu Tode gequält. Pasque, wollt ihr nichts unternehmen? Ihr seid Elvaan, wie diese verschleppten Frauen und Kinder!" Der Priester sprang auf. „Vergleicht mich nicht mit diesem Fußvolk!" schrie er und drohte der Mithra mit seinem Stab. „Ich bin der Pasque. Die Stimme von Altana! Als ihr die Bälger aus den Fängen der Quadav befreit habt, hatten die Elvaan nichts besseres zu tun als diesem Beispiel zu folgen und ich musste mich mit einfachem Roggenbrot zufrieden geben!!" 

Balantas trat ebenfalls auf Nette zu."Sagt uns wo die Kaiserin ist, wo sich die Armeen befinden und ihr könnt wieder nach Hause." bot er Nette mit einem höhnischen Lächeln an. Nette schaute den Kanzler an. „Ihr werdet niemals Kaiser, weder ich noch Itaban Yomada werden das zulassen." Der Kanzler sprang mit Wut verzerrter Miene auf und trat Nette in den Bauch.

Lodrik wollte seinen Dolch durch die Gitter nach dem Kanzler schleudern, doch Itaban hielt ihn auf. „Du kannst sie nicht retten wenn du jetzt stirbst!" flüsterte er ihm zu. „Wir gehen zurück und erstellen einen Plan zu ihrer Befreiung." Widerwillig folgte der Krieger dem Samurai. Balantas wandte sich noch einmal an Nette. „Wir geben euch einen Umlauf um euch zu entscheiden, dann werden wir andere Saiten aufziehen."
Als Lodrik und Itaban wieder im Freien waren, winkte der Samurai alle zu sich. „Hades!! Suche mit Kafahlors und deinen Knappen den Eingang. Sollten sich dort Wachen befinden, schaltet sie aus. Aber leise. Kafahlors!! Setze Saxon auf deinen Drachen und schicke sie in östliche Richtung. Dort lagert eine der drei Armeen. Saxon soll sie her führen. Shir, Cevh!! Ihr geht mit Lodrik und mir. Wir befreien Nette. Sobald sie bemerkt haben was los ist, wird der Sturm losbrechen. Macht euch auf einen harten Kampf bereit." Sie kreuzten die Unterarme und wünschten einander viel Glück, dann begannen sie sich auf den Weg zu machen. 
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge       

Montag, 1. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 16


                                                                      Kapitel 16

Shir stand an einem weißen Strand, die Sonne erhitzte seine schwarze Rüstung. Die Wellen in der Brandung bauten sich turmhoch auf und rasten auf den Dunkelritter zu, das Geräusch das entstand wenn sie auf den Strand schlugen glich einem höhnischem Lachen. „Shir!! Mein geliebter Shir!! Hier bin ich!" Woher kam diese vertraute Stimme? Der Elvaan schaute sich um, dann in der Ferne, erblickte er Liliane, seine Liliane. Der Elvaan wollte zu seiner Geliebten eilen, doch sie hob ihre Arme und zeigte aufs Meer hinaus. Shir sah sich um und traute seinen Augen nicht. Wo vorher die Brandung toste, war das Wasser nun ruhig und geglättet. Eine Felseninsel ragte aus dem Meer, Beastman aller Rassen hatten die Insel umkreist und pirschten sich langsam heran. „Du musst ihn retten!! Bitte rette ihn!!" hörte er wieder Liliane rufen.

Ohne zu zögern zog Shir seine Waffe und stürmte ins Meer. Zu seiner Verwunderung konnte er auf dem Wasser laufen, doch bevor er darüber nachdenken konnte hatte er die ersten Beastman erreicht. Yagudo, Quadav und Ork. Einen nach dem anderen streckte Shir mit schweren Hieben nieder. Dabei klang in seinem Kopf die Stimme von Liliane die ihn anfeuerte. „Mache dir keine Sorgen Geliebte, ich werde die Felsen erobern!!" rief er laut während er wild um sich schlug. 

Die Arme des Ritters wurden müde, doch war er nicht bereit auf zu geben, denn die Stimme von Liliane gab ihm neue Kraft und den Willen weiter zu Kämpfen. Als er die Insel erreicht hatte waren die Beastman verschwunden. Auf einem weißen Felsblock entdeckte er ein Bündel, dann erkannte er das es ein, in Decken gewickelter Knabe war. Shir kniete sich neben das Kind, an den Spitzen Ohren erkannte er dass es ein Elvaan war. „Dieses Kind muss Leben." Erschrocken drehte Shir den Kopf. Liliane kniete neben ihm. „Wenn er das Mannesalter erreicht hat wird er die Finsternis endgültig hinweg fegen. Er muss leben." sagte sie mit einem Lächeln. Shir wollte seine Geliebte Liliane in seine Arme nehmen, als die Insel erbebte und zu sinken begann. Shir versuchte ihre Hand zu fassen doch es gelang ihm nicht. Während er von den Wellen getragen wurde, versank Liliane darin. „Liliane, nein bleibe bei mir, bleibe…"

Shir riss die Augen auf und erkannte Bullwey der ihn durch schüttelte. „Wach auf du Faulpelz!!" Er schlug die Arme des Galka weg und richtete sich in seinem Bett auf. „Ist ja gut! Ich komme." Er goss etwas Wasser in eine Kupferschale und wusch sich. *Nur ein Traum... Liliane ich vermisse dich.* dachte er während er die Rüstung anlegte und wieder wurde ihm das Herz schwer. Schon oft hatte er von Liliane geträumt, doch diesmal war es anders, es wirkte so real und wer war dieser Knabe gewesen? Warum hatte Liliane immer wieder gesagt dass er Leben müsse? Hatte sie ihm etwas damit sagen wollen? Diese und andere Gedanken gingen ihm durch den Kopf als er die Treppe hinunter zur Taverne ging.

An einer langen Tafel saßen seine Gefährten. Itaban winkte ihn an den Tisch. „Altana hat uns erhört und uns Hilfe geschickt." sprach er und zeigte zu den Neuankömmlingen. Nun erkannte Shir wer noch an der Tafel saß: Hades von Rosemundt und Kafahlors filius Shadowgen. Nun da alle anwesend waren, erzählte Hades von dem Galka und dem Überfall der Blaumagier auf die Siedlung. „Und du bist sicher dass es Blaumagier waren?" fragte Itaban besorgt. „Es ist die Leibwache der Kaiserin, warum sollten sie soweit reisen um einen Mord zu begehen?" Hades zuckte mit den Schultern. „Kann ich dir auch nicht sagen, aber sie hatten es hauptsächlich auf Kafahlors und mich abgesehen." Für Itaban war dieser Bericht ein schwerer Hieb, was hatte Wanda vor? Und was hatte sie dazu veranlasst ein Attentat auf seine Freunde zu verüben? Doch diese Fragen zu beantworten musste warten.

Itaban holte eine Karte hervor, breitete sie auf dem Tisch aus und winkte alle näher heran. „Hier sind einige ruhige Pfade, auf denen wir sicher zu den Höhlen kommen. In der Nähe des Leuchtturmes müssen wir uns vorsehen und nach Patrouillen der Trolle Ausschau halten. Wenn in den Höhlen wirklich einmal ein Volk gelebt hat gibt es sicher Luftschächte. Je nachdem wie groß die Schächte sind gehen einige von uns hinein und erkunden die Höhlen, vielleicht erhalten wir so einige Informationen, der Rest hält draußen Wache. Soweit alles verstanden?" Alle nickten. „Dann los." sagte Itaban und faltete die Karte zusammen.
Auf Chokobos drangen sie in den Wald ein, Saxon ritt auf dem Drachen von Kafahlors und hielt aus der Luft Ausschau nach Gefahren. Als Zeichen das alles sicher war lies der Magier es zweimal aus seinem Stab blitzen. Am Leuchtturm entdeckten Saxon einige Trolle, die er mit einem leichtem Schlafzauber außer Gefecht setzen konnte. Als die anderen Saxon erreicht hatten wirkten Cevh und Saxon gemeinsam einen starken Zauber der die Trolle für Stunden bewusstlos halten sollte.

Nach kurzem Suchen fand Hades einen Eingang, der aber nur Platz für Zwei bot. Itaban und Lodrik legten ihre Rüstungen ab um mehr Bewegungsfreiheit zu haben und krochen auf Händen und Knien in den Luftschacht. In dem Schacht war es dunkel und stickig. Bald veränderte sich die Luft und ein Geruch von Schweiß und Körperauswurf schlug ihnen entgegen. Bald fanden sie Öffnungen im Schacht die durch Gitter verschlossen waren. Lodrik und Itaban konnten in einige Zellen schauen und entdeckten Tarutaru, Elvaan und Menschen die in ihrem eigenen Schmutz lagen. Nach einer Biegung sahen sie aus einer Zelle einen Lichtschein. Die zwei Krieger spähten durch das Gitter und sahen Nette, die in einem fürchterlichen Zustand war. Lodrik wollte ihr etwas zurufen, als die Zellentür geöffnet wurde. Vier Trolle betraten den Raum gefolgt von drei anderen, einem Elvaan und zwei Menschen. Lodrik traute seinen Augen nicht, einer der Menschen war Balantas, der Stadthalter von Bastok und der Elvaan war der Pasque von San'Doria. Der Pasque war das Oberhaupt der Kirche von Altana. Doch wer der andere Mensch war wusste er nicht. Itaban schaute durch das Gitter und erkannte den Kanzler, den Bruder der Kaiserin. 

Zur gleichen Zeit betrat Wanda, mit den noch lebenden Blaumagiern den Kai von Al-Zahbi. Sie eilte sofort zum Palast und fragte nach dem Kanzler, doch nur die Zofe der Kaiserin war anwesend. Wanda fragte nach ihrem Herrn Itaban und ob er in Sicherheit war, mit ernster Miene sagte die Zofe: „Fremde sind gekommen und haben euren Herrn in den Wald gelockt, sicher um ihn dort hinterrücks zu ermorden. Er steht immer noch unter dem Bann der Hexe und kann nicht mehr klar denken. Leider weiß ich nicht wohin sie wollten, vielleicht hat der Chokobohändler Information für euch." Als Wanda aus dem Palast eilte, gefolgt von ihren Leuten, schaute die Zofe ihr mit einem Boshaften Lächeln nach.

Der Händler am Chokobostall erklärte Wanda in welche Richtung die Gruppe das weiße Tor verlassen hatten. Ohne zu zögern ritt sie mit  ihren Leuten in den Wald. *Ich werde euch retten mein Herr. Ich werde die Verräter töten und euch sicher Heim bringen und wenn erst die Hexe tot ist wird uns nichts mehr trennen.* dachte Wanda während sie mit ihren Sporen die flanken des Reitvogels blutig schlug um es noch schneller traben zu lassen.  
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge