Sonntag, 2. September 2012

Die Prophezeiung Kapitel 26 ( Freunde)

Urgandel im Hundertundviertzigsten Mondzyklus nach der Besetzung: Nähe Burinda

Die Schattenelben hatten ein Lager aufgeschlagen und warteten auf die Nachricht der Zwergenkönige. Oft kam es zu Streitereien unter den Kriegern, denn das nichts tun schlug ihnen aufs Gemüt. Tenebris und Eurealè saßen am Feuer und berieten darüber was zu tun sei. wie lange konnten sie die temperamentvollen Männer und Frauen noch unter Kontrolle halten? Ein Warnruf der Wachen unterbrach das Gespräch, Reiter näherten sich dem Lager, jeder griff zu seinen Waffen und machte sich kampfbereit.

Es war Ephaistra die mit, dem noch immer fluchenden, Fortingas und Calseha endlich ihre Herrin gefunden hatte. Die Schattenelbin war dem Halbalbe und den Zwergen in Burinda  zu Hilfe gekommen. Jedoch wurden sie getrennt und so war es ihr nur möglich gewesen Fortingas und das Mädchen zu retten, auch wenn sie den Alb zwingen musste sich retten zu lassen.

„Ephaistra! Habt ihr Gefangene gemacht?"fragte sie und schaute, wen die Schattenelbin mitgebracht hatte. Dann erkannte sie ihren Sohn. „Fortingas mein Sohn! Aber warum bist du gefesselt? Bindet ihn sofort los!" Auf ihren Befehl hin, wurde der Alb vom Pferd geholt und seine Fesseln durch geschnitten. Als Fortingas sich wieder bewegen konnte rannte er zu Ephaistra, zog sie von ihrem Pferd und verpasste ihr einen rechten Haken. 

Tenebris und einige andere gingen sofort dazwischen. „Was ist in dich gefahren, mein Sohn?" Fortingas riss sich los und zeigte auf Ephaistra. „Sie hat mich gezwungen meine Freunde im Stich zu lassen!" „Du hättest ihren Tod nicht verhindern können ohne selbst zu sterben." sagte die Schattenelbin und wischte sich ihr Blut von der Lippe. Fortingas widersprach ihr und wollte die Frau erneut schlagen, doch seine Mutter hielt ihn auf. „Beruhige dich Junge. Berichte mir erst was geschehen ist." Fortingas erzählte von seiner Reise, von Wallungur und Tyrella, von Klondieke und welches Geheimnis in ihr barg. Er berichtete von dem Plan Calisters und was er mit Klondieke vor hatte. 

Tenebris war erschüttert. „Wir haben nicht mehr viel zeit, wir müssen die Rebellen warnen und sie müssen von der Prinzessin erfahren. Das wird ihnen neuen Mut geben und unsere Spione müssen jede Handlung im Burgfried sabotieren." Sofort wurden die Zelte abgebrochen und Sachen gepackt. Fortingas ging zu seiner Mutter. „Ich werde nicht mit euch kommen, ich muss meine Freunde suchen." Nur widerwillig stimmte Tenebris zu, sie umarmte ihren Sohn und gab ihm zwei Schattenelben als Begleitung mit. „Ich werde auch mitkommen!!" meldete sich Ephaistra. „Ich will erfahren ob Freundschaft wirklich so tief gehen kann." Fortingas stimmte zu.

Wallungur und Tyrella hatten ihr Versteck unter dem Baum verlassen und setzten ihre Flucht fort. Das Ziel der Zwerge war eines der Gebirge. Sie reisten größtenteils in der Nacht und blieben so unentdeckt wie es nur ging, denn Wallungurs Verletzung war noch nicht ganz verheilt. Seit der Nacht, die sie eng aneinander verbracht hatten, war die Beziehung zwischen ihnen fester geworden. Endlich konnte Wallungur zeigen was er für Tyrella empfand. Die Zwergin erwiderte seine Gefühle und zeigte ihm, dass sie seine Gefährtin werden wollte.

Als sie sich in mitten eines dichten Waldes befanden, stoppte die Zwergin und schlug vor ein Lager auf zu schlagen. Wallungur meinte das er noch einige Zeit durchhalten könne, doch Tyrella ließ keinen Widerspruch zu. Sie hatte gesehen wie erschöpft er war und nur noch unter großen Schmerzen laufen konnte. Sie sammelte Holz und machte ein Feuer.  Wallungur machte Spieße um Kastanien zu rösten. Doch er konnte sich nicht wirklich entspannen, die Sinne des Jägers waren immer wach und er wusste dass sie nicht allein waren. 

Der Zwerg erzählte Tyrella von seinem Verdacht, doch sie winkte ab. „Hier wird uns niemand entdecken, die Bäume stehen dicht zusammen und das trockene Holz macht kaum Rauch." Sie tranken ihr Wasser und verspeisten die Waldfrüchte, plötzlich hörten sie Geräusche. Das Knacken von Ästen und das Schlagen von Hufen. Die Zwergin löschte das Feuer und zog Wallungur unter eine Tanne, dann bedeckte sie sich und Wallungur mit Zweigen und Laub. 

Durch die Zweige konnten sie schwarze Stiefel sehen, acht an der Zahl. „Nachtalben." flüsterte Tyrella. Mit Kurzschwertern wurde die Feuerstelle durchsucht. „Sie können noch nicht lange fort sein." sagte eine weibliche Stimme. Nun lief nur einer der Nachtalben umher. Er ging um die Feuerstelle herum, trat das trockene Laub zur Seite und schien die Umgebung zu inspizieren.  Dann kam er direkt auf das Versteck der Zwerge zu und blieb davor stehen. Wallungur umklammerte seine Axt, er konnte Tyrellas Herz schlagen fühlen. Der Alb ließ sich auf ein Knie sinken. „Ich werde mich gegen das Langohr werfen und du fliehst." befahl Wallungur flüsternd, doch Tyrella schüttelte den Kopf.

Plötzlich wurden die Zweige zur Seite geworfen. Die Zwerge sprangen auf und wollten angreifen, doch eine vertraute Stimme ließ sie inne halten. „Tyrella! Wallungur! Endlich habe ich euch gefunden!" Die Zwerge schauten in das Gesicht von Fortingas. Die Zwergin warf sich dem Nachtalb um den Hals und Wallungur atmete erleichtert auf. „Was ist geschehen? Warum hast du uns nicht beigestanden?"fragte die Zwergin. Fortingas erzählte was vorgefallen war. „ Ich wusste dass ihr lebt und euch zu finden war nicht schwer. Ich war lange genug mit euch zusammen um zu wissen wie ein Zwerg denkt." lachte er. Doch dann wurde er ernst. „Wallungur braucht die Hilfe eines Heilers, meine Mutter wird sich um ihn kümmern und betet zu euren Göttern, dass die Zwergenkönige zu einem Bündnis bereit sind. Uns steht eine harte Schlacht bevor."
Ephaistra ging zu Fortingas. „Woher hast du gewusst dass sie noch leben?"fragte sie ihn. Der Nachtalb lächelte und sagte: Weil sie meine Freunde sind."
Raziael/Überarbeitung: Rinasmaragdauge  

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