Sonntag, 28. August 2011

Chroniken von Vana'Diel Kapitel 27 ( Mit Sense und Peitsche)

Nette lief zu einer der Wachen und fragte nach Itaban, doch der Mann schüttelte den Kopf und sagte etwas in einer fremden Sprache. Sie befragte noch andere doch niemand schien Itaban zu kennen. Nette hörte wie der Auktionator die Gebote wiederholte, was sollte sie tun, hilfesuchend schaute sie Shir an, doch der wusste sich auch kein rat und zuckte mit den Schultern. Der Klang eines Hammers der auf Holz geschlagen wurde, riss sie aus ihren Gedanken „ Fünfhundert Gil zum Ersten" rief der Mann auf dem Podest.

Nette schaute verzweifelt in ihre Geldkatze, darin bewahrte sie das Geld der gesamten Gruppe, Zwei Silbertaler befanden sich darin, das waren umgerechnet zweitausend Gil. Der Mann hatte schon zum Zweiten male auf den Holzklotz geschlagen und holte zum Dritten mal aus. Ein großgewachsener Galka mit einer Augenklappe auf dem linken Auge, rieb sich Triumphierend die Hände „ zwei Silbertaler" rief Nette und der Mann auf dem Podest bremste den Schlag. Alle drehten sich um, der Galka mit der Augenklappe funkelte Nette Wütend an. 

Die Piraten murmelten untereinander, einige verfluchten sich selbst weil sie den größten Teil ihrer Beute bereits in der Schenke verprasst hatten. Der Auktionator wartete einige Minuten, dann begann er zu rufen „ zwei Silbertaler zum ersten" er ließ den Hammer auf das Holz fallen „Zwei Silbertaler zum zweiten" wieder schlug der Hammer auf den Block „ zwei Silbertaler zum Dritten, verkauft an die Mithra in der Rot-weißen Robe"  Shir schaute Nette an und sagte: „ Glückwunsch und was Essen wir nun?" nun zuckte Nette mit den Schultern und ging zu dem Podest.

Shir folgte Nette, er postierte sich an der Treppe die hinauf zu dem Podest führte. Nette gab dem Auktionator das Geld und bekam die Eigentumsurkunde. Sie nahm dem Mädchen, das immer noch vor Angst zitterte, die Ketten ab und führte es von dem Podest herunter. 

Shir empfing die zwei, gemeinsam gingen sie zu den Chokoboställen. Plötzlich stellte sich der Galka mit der Augenklappe den Dreien in den Weg, er zeigte auf das Mädchen und sagte mit drohender stimme: „ihr gehört nicht zu uns, ihr habt nicht das Recht etwas zu erwerben" Der Pirat winkte dem Auktionator zu „mache den Kauf ungültig und nimm mein Geld" rief er dem Mann zu, doch der Biss auf die Silbermünzen und sagte: „ das Silber der Mithra ist so gut wie jedes andere, Pirat oder nicht" Der Galka Knirschte hörbar mit den Zähnen.
Nette schaute dem Pirat in sein verbliebenes Auge und Grinste Spöttisch „da hörst du es, nun lass uns gehen" Nette kniff ein Auge zu „oder willst du den Rest deiner Sehkraft auch noch verlieren" Der Galka stieß einen Schrei aus und zog sein Schwert, sofort bildeten die umher stehenden einen Kreis. Shir zog seine Waffe aus der Rückenhalterung, auch wenn er wusste dass er nicht gegen alle kämpfen konnte. Nette schob das Mädchen hinter sich und griff nach ihrer Keule die in Ihrem Gürtel steckte. 

Der Galka hob das Schwert zum Schlag, Nette wirkte einen Zauber mit dem sie den Galka Paralysierte, der Pirat hielt in seinem tun inne. Er stand einfach da und murmelte wirres Zeug, Nette trat zu ihm, tippte ihm auf die Stirn und sagte „ Schlaf tief und fest" der Massige Galka sackte in sich zusammen und begann zu schnarchen. 

Einige der Piraten, die zu dem Galka zu gehören schienen, zogen ihre Waffen, Shir machte sich für einen aussichtslosen Kampf bereit. Plötzlich kamen die Samurai der Tenshodo und Fragten was vorgefallen sei, Nette schilderte in kurzen Worten was sich abgespielt hatte. Einer der Piraten, der zusammen mit den Tenshodo gekommen war, fragte den Auktionator ob der Handel rechtens gewesen sei, der Mann auf dem Podest bestätigte dies mit einem Kopfnicken. Der Pirat befahl den Männern die Waffen ein zu stecken, dann trat er zu Nette und Shir „ verschwindet, ich will euch hier nicht mehr sehen" Nette faste das Mädchen bei der Hand und ging, Shir folgte ihr.

Nette und das Mädchen setzten sich auf den Karren, Shir nahm das einzelne Chokobo, durch einen Tunnel der in den Berg geschlagen worden war, verließen sie die Piratenstadt. Als sie das Innere des Bergs hinter sich gelassen hatten, gelangten sie in einen wahren Dschungel. Exotische Bäume und Pflanzen türmten sich vor ihnen auf, nur der Pfad auf dem sie sich bewegten, zeugte davon dass hier zuweilen reisende durchkamen.
Der Karren Holperte über den Weg, der mal Grün bewachsen und mal Felsig war. Shir ritt hinter dem Karren und las in seinen Zaubersprüchen, die er zu einem Buch gebunden hatte. Das Mädchen stellte sich als „Doreen" vor, sie mit dem Schiff nach Mauhra unterwegs gewesen, als sie von den Piraten gekapert wurden. Während das Mädchen erzählte lenkte Nette die Zwei Chokobos, die den Karren zogen.

Lyrana wollte etwas zu essen vorbereiten, als Shir neben ihnen erschien „Wir werden verfolgt, los treib die Tiere an" rief er, da erklang das Getrappel von Chokobos die sich schnell näherten. Etwa ein Dutzend reiter folgten ihnen, angeführt von dem Galka mit der Augenklappe, anscheint war er nicht bereit diese Schmach, die ihm von Nette angetan wurde, auf sich sitzen zu lassen.

Nette ließ die Peitsche knallen, das laute Geräusch versetzte die Reitvögel in einen schnellen Trab. Shir überholte den schweren Karren, als er einen guten Vorsprung erreicht hatte, zog er die Zügel herum und lenkte seinen Chokobo in den dichten Dschungel „Der Feigling haut ab" schrie Lyrana, doch Nette ignorierte es, sie Konzentrierte sich auf die Chokobos und den weg.

Shir versteckte sich hinter einem großen Mahagonibaum, er sah wie Nette an ihm vorbei preschte, gefolgt von den Piraten. Als der letzte der Banditen an ihm vorbei geritten war, verließ er sein Versteck und verfolgte die Bande. Er ritt mit gezogener Waffe in den Tross, mit gezielten Schlägen ließ er seine Sense kreisen, er verletzte die Reitvögel der Banditen und brachte sie dadurch zu fall, zu Fuß wären sie ohnehin keine Gefahr mehr.

Nette verlangte von den Chokobos alles ab und trieb sie immer weiter an, Doreen hatte sich unter dem Sitz versteckt und weinte. Der Wald lichtete sich, der weg  wurde immer Felsiger und kurvenreicher. Der steinige Weg verlangsamte die Fahrt und führte durch kurze, aber dunkle Tunnel. Die Banditen holten auf, mit ihren Schwertern schlugen sie auf die Räder des Karrens ein um die Speichen zu Brechen und so das Gefährt zum stehen zu bringen. Nette schlug mit der Peitsche auf die Banditen ein. Einer der Angreifer wurde von dem schweren Leder im Gesicht getroffen, mit schmerzenden Schreien stürzte er von seinem Chokobo.

Ein Angreifer schaffte es auf den Karren zu springen, er schlang seinen Arm um Nette und zog sie vom Kutscherbock. Nette Wehrte sich, beide fielen auf die Ladefläche des Karrens und Kämpften, Doreen, die immer noch zusammengekauert unter dem Sitz hockte, schrie hysterisch auf. Nette wehrte sich aus Leibeskräften, doch der Bandit rang sie nieder, setzte sich auf sie und drückte ihr die Kehle zu.

Unfähig einen Zauber zu sprechen, versuchte Nette den Banditen von sich herunter zu werfen. Die führerlose Karre durchquerte einen Tunnel dessen Decke sehr tief war, Nette bemerkte herabhängende Stalaktiten. Sie fuhr ihre Krallen aus und kratzte ihrem Peiniger das Gesicht auf. Schmerzerfüllt schrie der Angreifer auf, er ließ von Nette ab und hielt sich die Hände vors Gesicht. Nette nutzte die Gelegenheit, sie zog ihre Beine an und stemmte den Banditen in die Höhe, sein Kopf wurde von einem herabhängenden Felsen erfasst und  wurde von dem Karren gefegt, zurück blieb nur eine rote Wolke, die sich verflüchtigte. Nette schnappte nach Luft, doch blieb ihr keine Zeit zum ausruhen. Sie sah eine enge Kurve sie zukommen. Nette sprang auf den kutscherbock, ergriff die Zügel und brachte die Chokobos wieder unter ihre Kontrolle, mit lauten Rufen und Knallender Peitsche steuerte sie die Tiere geschickt zwischen den hohen Felsen hindurch.

Der Galka fluchte als er sah wie seine Männer, einer nach dem anderen niedergetreckt wurden, er war sich bewusst, solange er den Elvaan mit der Sense im Rücken hatte, konnte er nicht gewinnen. Er stoppte sein Chokobo und wendete es, er schlug den Reitvogel die Hacken in die Flanken und mit dem Schwert in der Hand, preschte er Shir entgegen.

Shir sah den Galka auf sich zu kommen, er beugte seinen Oberkörper nach vorn, seine Waffe hielt er von sich nach unten gestreckt, die schwarze Klinge der Sense glitt über den felsigen Boden und zog eine Funkenspur hinter sich her. Sie kamen sich immer näher, bis sie einander in die Augen schauen Konnten. Der Galka holte zum Schlag aus, Shir ließ sich seitlich aus dem Sattel fallen und glitt unter dem langen Hals des Chokobo entlang. Bevor dem Galka bewusst wurde, das sein Angriff ins Leere ging, sah er Shir hinter sich unter dem Chokobo auftauchen. Shir holte aus, mit einem Schlag trennte er dem Galka den Kopf von dessen Schultern. Der Reitvogel trabte weiter, mit dem kopflosen Torso auf seinem Rücken und verschwand in der Dunkelheit des Tunnels.

Als die restlichen Banditen gesehen hatten was Shir mit ihrem Anführer gemacht hatte, bekamen sie es mit der Angst zu tun, sie gaben die Verfolgung auf und flüchteten. Nette ließ nicht nach und trieb die Tiere weiter zur Eile, bald hatten sie die Tunnel hinter sich gelassen, die Hölzernen Palisaden einer Stadt wurden sichtbar. Sie stoppten erst in ihrem Tempo als sie das sichere Tor passiert hatten.

Nette Sprang von dem Karren, Shir Stieg von seinem Chokobo ab und Trank Hastig aus seinem Wasserschlauch. Nette rannte zu ihm, Umarmte ihn und sagte: „Du bist wahrlich ein Ritter" dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Schluchzend kam Doreen aus ihrem Versteck hervor, Nette ging zu ihr, schloss sie in die Arme und beruhigte sie. Shir berichtete den Wachen, dass sie von Banditen angegriffen worden waren, sofort schickte der Kommandant Späher aus um die Umgebung zu erkunden.

Nachdem Shir sein Gespräch mit dem Kommandant beendet hatte, ging er zu den beiden Frauen. Nette drückte Doreen fest an sich „nun sind wir in Sicherheit, mit dem nächsten Schiff geht es nach Mauhra, von da sind wir ganz schnell in Windurst und Treffen die anderen" sagte sie und streichelte dem Mädchen über den Kopf. Shir klopfte sich den Staub aus der Rüstung und sagte: „klingt nach einem guten Plan" er schaute Nette an „und wie bezahlen wir die Tickets? „ fragte er. Nette Grinste ihn an „Ach da wird uns schon was einfallen, erst einmal erholen wir uns von den Strapazen und dann sehen wir weiter" sagte sie. Gemeinsam steuerten sie auf eine Herberge zu.   
Raziael

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