Sonntag, 23. Januar 2011

Die Spuren im Wald


Als ich einmal nach dem Mittagessen, das ich wie immer allein zu mir genommen hatte, Spazieren ging folgte ich den weg in den Wald. Der Boden war Feucht und weich. Wie ich den Waldweg entlang lief schaute ich in Gedanken auf den Weg und entdeckte dass vor mir Jemand hier gewesen ist. Es waren Kleine spuren, Größe Vierunddreißig vielleicht dachte ich mir, der Abdruck war an der Ferse tiefer und an den Zehen spitz zulaufend. Ein Damenstiefel dachte ich mir und folgte den Spuren. Ich versuchte mir Vorzustellen welche Farbe die Stiefel wohl hatten, waren sie Schwarz oder Braun? , und ich begann mir diese Frau in Gedanken zusammen zu setzen. Ich fragte mich was sie für Kleidung sie trug, einen Rock oder Jeans, Pullover oder Bluse, Langen Mantel oder Regenjacke. Ich ließ mir alle Möglichkeiten durch den Kopf gehen und ohne es zu merken ging ich immer schneller. Ich erreichte das Ende einer Kurve als ich eine Frau mit Lederstiefeln in ein Auto einsteigen sah, doch sie war zu weit entfernt um ihr Gesicht zu sehen. Der Wagen fuhr sofort los, ich lief zum Ende des Waldweges wo das Auto gehalten hatte und fand etwas auf dem Boden. Auf dem mit Tannennadeln bedeckten Boden lag ein weißes Taschentuch, ich hob es auf und beschaute es genauer. Es waren Initialen eingestickt und war Rosa umrandet, als ich es an meine Nase hielt roch ich den Duft von Lavendel der sich wie ein Sonnenstrahl in mir ausbreitete. Ich habe nie erfahren wer diese Frau war, doch wenn mich die Einsamkeit zu übermannen Droht nehme ich das Taschentuch und denke an sie und hoffe das irgendwann jemand meinen spuren folgt.


Raziael

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