Freitag, 28. Januar 2011

Der Heimliche Biker


Hermann K. ist Professor an einer Medizinischen Fakultät, Er gibt Vorlesungen für Studenten, jeden Morgen um Sieben Uhr beginnt sein Unterricht. An diesem Morgen ging er etwas früher aus dem Haus um einen Stopp am Kiosk einzulegen, das neue Biker Magazin war erschienen, er liebte Motorräder besonders die Langen Chopper. Er betrat den Lesesaal und die Schüler begrüßten ihn, er holte einen Stapel Fragebögen aus seiner Tasche und ließ sie verteilen „beginnen sie nun" sagte er und setzte sich hinter sein Pult. Er lehnte sich zurück und blätterte in dem Biker-Magazin und fand die Seite mit den Chopper, Frauen in Lederhose und oben ohne Räkelten sich auf dem Tank oder Sattel. Er hatte auch eine Frau, seit Zwanzig Jahren waren sie Verheiratet, doch seine Frau würde niemals eine Lederhose tragen geschweige oben ohne für ihn posieren. Sie war eher Konservativ und Prüde, sie holte sich bei ihm etwas dass sie bei ihren Eltern nicht bekommen hatte, ein schönes Haus, ein Mercedes und einen Kleiderschrank voll mit nichts zum anziehen. Kinder hatten sie keine, seine Frau war dagegen, sie war nicht bereit ihren Makellosen Körper zu verunstalten. Er hätte gern einen Sohn gehabt und mit Ihm alles getan wofür sein Vater keine Lust und Zeit gabt hatte. Einen Drachen bauen, dass Fahrrad reparieren, das erste Auto aussuchen und es mit ihm zusammen aufmotzen. Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken „Darf ich austreten?" fragte ein Schüler, Hermann K. nickte zustimmend dann geh Pissen oder soll ich dir vielleicht noch helfen? Dachte er und musste grinsen. Seine Eltern hatten ihm immer wieder gesagt auf wie viel sie verzichtet hatten damit er Arzt werden konnte und das nur ein Erfolgreiches Studium seine Dankbarkeit zeigen konnte. Viel lieber wäre er Mechaniker geworden. Er Blätterte die nächste Seite um, Ein alter Mann mit Schnauzbart "Paul Teutel Senior" eine Legende unter den Motorradfans. Gern würde er sich ein altes Motorrad kaufen und es renovieren, doch wie immer machte seine Frau ihm einen Strich durch die Rechnung „Was sollen die Nachbarn Denken und die Frauen vom Ärzteclub, sie würden mich Verspotten", es ging immer nur um das Ansehen und eine saubere Fassade. Auf der Nächsten Seite sah er einen Chopper mit V-twin Motor, einen mit Airbrush bemalten Tank und Bleche, und verchromten Lenker, in Gedanken baute er sich sein eignen Chopper und sah sich selbst mit Ölverschmierten Händen und blauen Overall. Die Pausen Glocke zerstörte sein Werk, die Studenten gaben ihre Arbeiten ab und gingen aus dem Saal. Hermann K. packte seine Tasche, der Tag war vorüber und er konnte nach Hause, auf dem Korridor sprach ihn ein junger Arzt an und sagte ihm wie sehr er ihn bewundere, zieh dein Zunge aus meinem Arsch und verpiss dich dachte er bei sich und war froh als er weiter gehen konnte.


Er öffnete die Eingangstür und trat in sein Haus, seine Frau lag auf dem Sofa und schaute „Gute Zeiten Schlechte Zeiten". Als sie ihn bemerkte begann sie zu klagen dass die Nachbarskinder die Äpfel gestohlen hatten, Frau Peluschke hatte schonwieder einen neuen Partner und der Mann von Nebenan stand mit einem Rad auf ihrem Parkplatz, halt doch deine klappe dachte er und fragte „was gibt es zum Abendessen?" ohne die Augen vom Fernseher abzuwenden Antwortete sie „ Bresse Taubenbrust in Kartoffelkruste" er drehte sich um und dachte was ist das für Dreck , ist die zu Blöd um eine einfache Frikadelle zu machen? . Er zog seine Jacke aus und ging in den Keller, das war sein Reich nur er hatte einen Schlüssel, weshalb er schon oft Streit mit seiner Frau hatte. Er schloss die Tür hinter sich, zog eine mit langen Fransen gezierte Lederjacke an und ging zu seinem DVD Schrank, der nur Serien enthielt so als: Orange County Choppers, Biker Build Off usw. Er legte eine DVD in den Recorder und lehnte sich zurück, das Bild zeigte einen Mann der auf einem Chopper über einen Amerikanischen Highway fuhr. Er schloss die Augen und Fühlte den Wind in seinen langen Haaren, dass Vibrieren des Motors und den Gashebel in seiner Hand, leise sagte er zu sich selbst „Letz Ride"


Raziael

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